Dietmar Jungkunz neuer Bürgerschützenkönig in Rohr – Viele Preisträger beim Bürgerschießen – Spritzer beim Bieranstich – Zünftiger musikalischer Auftakt

Die Rohrer Kirchweih beginnt traditionell mit dem Bieranstich und der Proklamation des neuen Bürgerschützenkönigs. Dieser historisch gewachsene und bewährte Kärwa-Auftakt erlebte heuer eine kleine Premiere. Erstmals seit 29 Jahren bildete der bis auf den letzten Platz besetzte Bierlein-Saal die Kulisse für einen zünftigen Kirchweihauftakt, bei dem die achtköpfige Blaskapelle „Die Bressdlersgwaadscher“ aufspielten. Die Kärwaboum und -madli stimmten einige Kirchweih-Lieder an.

Einen offiziellen Eröffnungsfestzug der Vereine gab es dieses Jahr nicht. Die Sportschützengesellschaft Rohr ließ es sich jedoch nicht nehmen, den noch amtierenden Bürgerschützenkönig Hans Weiß mit musikalischer Begleitung durch die Blaskapelle „Die Bressdlersgwaadscher“ von zu Hause abzuholen und in den „Kirchweih-Königssaal“ zu begleiten. Im Schützen-Zug marschierten Bürgerschützenkönig Hans Weiß und Walter Popp, amtierender Schützenkönig der Rohrer Sportschützen, vorne weg. Beim Eintreten in den Saal wurde der „Königszug“ von den Kirchweihgästen, darunter auch die 40 Kärwaboum und -madli, mit Applaus begrüßt.

Mit den Worten „Es ist das Wochenende nach Maria Himmelfahrt und Sonnenschein - dann kann nur die Rohrer Kärwa sein“, begrüßte stellvertretender Schützenmeister Norbert Wieser für den krankheitsbedingt verhinderten ersten Schützenmeister Peter Maier die Gäste im Bierlein-Saal. Dann gab es den Premieren-Bieranstich im Saal. Bürgermeister Herbert Bär klopfte zweimal auf den Zapfhahn, doch es kam kein Bier. Da blickte auch Gastwirt Josef Seitz etwas verstutzt. Kurz entschlossen legte Herbert Bär mit zwei Schlägen nach. Nun spritzte der Gerstensaft heraus. Aber aus dem Zapfhahn kam jetzt ebenfalls die ersehnte Flüssigkeit, auch wenn sie anfangs noch „milchig“ in den Krug lief.

Anschließend gab Norbert Wieser, attestiert von drittem Schützenmeister Günter Seitz und Sportleiter Ulrich Maier, die vielen Preisträger des 29. Bürgerschießens bekannt. 161 Personen hatten sich während des in diesem Jahr auf zwei Wochen verkürzten Wettbewerbes am Schießstand eingefunden. Bei der Meistbeteiligung der Vereine konnten die Gymnastikdamen des TSV Rohr mit 29 Teilnehmern die Spitzenposition verteidigen. Auf den weiteren Preisrängen folgten der Gesangverein „Frohsinn“ (22 Teilnehmer), die Theatergruppe Rohr (21), die Rohrer Kärwaboum und -madli sowie die FFW Prünst (je 16), die FFW Kottensdorf und der CSU-Ortsverband Rohr (je 10).

Beim Mannschaftswettbewerb, bei dem die Ringzahlen der drei Mannschaftsschützen gewertet werden, durften die zehn besten Teams jeweils einen Schinken in Empfang nehmen. Sieger wurde die Mannschaft Gesangverein „Frohsinn“ I mit 120 von 150 möglichen Ringen. Es folgten die Teams FFW Prünst IV (118 Ringe), Gesangverein „Frohsinn“ III (117), Veteranen-/Militärverein Gustenfelden-Kottensdorf II (113), TSV Rohr Fußball I (111), FFW Prünst I und „Die Bären“ (je 109), Veteranen-/Militärverein Gustenfelden-Kottensdorf I und das „Loh-Trio“ (je 105) sowie das Kärwa-Rentner-Team (101).

Gute Ergebnisse wurden auch bei den Einzelwettbewerben geschossen. Bei der Regionalscheibe bekamen die 20 Erstplatzierten Einkaufsgutscheine bei Direktvermarktern. Siegerin wurde Margit Schmidt mit einem 40,2 Teiler. Platz zwei und drei belegten Martin Stöckl (61,9) und Edwin Bernecker (69,0). Die Jugendscheibe, die den Teilnehmer bis 17 Jahren vorbehalten war, gewann Andreas Weissinger (404,6 Teiler) vor Udo Straußberger und Oliver Braun. Die fünf Erstplazierten freuten sich über etwas Kärwa-Geld.

Höhepunkt des Abends war die Proklamation des neuen Bürgerschützenkönigs. Bürgermeister Herbert Bär nahm Hans Weiß die Königskette ab und durfte das Schmuckstück Dietmar Jungkunz umhängen. Der neue Bürgerschützenkönig, dem auch die Schützenscheibe überreicht wurde, verwies mit einem hervorragenden 54,2 Teiler Helga Reidelshöfer (153,8 Teiler) auf den zweiten Platz und damit zur Ritterin zur Rechten. Dritter und somit Ritter zur Linken wurde Hans-Joachim Heruth (177,2). Bei der Bürgerkönigsscheibe gewannen die 20 Erstplatzierten einen Geldpreis.